Untersuchungen zum Nährstoffhaushalt auf ehemaligen Wässerwiesen im Naturschutzgebiet „Bodenmöser“

Das Naturschutzgebiet „Bodenmöser“ bei Isny im Allgäu ist eines der naturschutzfachlich hochwertigsten Moorkonglomerate in Baden-Württemberg. In den Randbereichen des Torfkörpers liegen Nasswiesen und Pfeifengras-Streuwiesen, die durch die lange Nutzungsgeschichte des Gebiets, insbesondere der Wässerwiesenwirtschaft, geprägt wurden. Seit der Unterschutzstellung des Gebietes im Jahre 1990 konnten Veränderungen in der Artenvielfalt und Artenzusammensetzung festgestellt werden. Einige Flächen weisen Anzeichen von Aushagerungsprozessen und schlechter Wüchsigkeit auf, und es gibt einen Rückgang von typischen Kennarten sowie gefährdeten Rote-Liste-Arten. Mit der vorliegenden Arbeit wurden die Standorte eines abgegrenzten Untersuchungsraumes im Osten des NSG Bodenmöser hinsichtlich ihres Nährstoffhaushaltes und den darauf vorkommenden Arten untersucht. Dabei wurde überprüft, ob standörtliche Faktoren für die Veränderungen in den Vegetationsgesellschaften, für die räumliche Verteilung der Biotoptypen Nasswiesen und Pfeifengras-Streuwiesen sowie für den Artenrückgang verantwortlich zu machen sind. Es wurden Untersuchungen zu den essentiellen Nährelementen Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie Messungen des pH-Wertes und der elektrischen Leitfähigkeit durchgeführt. Keiner der untersuchten Parameter konnte eindeutig und ausschließlich als Ursache für das Verteilungsmuster der Biotoptypen festgestellt werden. Dies macht es wahrscheinlich, dass größer angelegte, möglicherweise mehrjährige Untersuchungen notwendig sind, bei denen alle landschaftsökologischen Faktoren inklusive des Landschaftswasserhaushaltes berücksichtigt werden. Dennoch konnten kleinere Zusammenhänge festgestellt werden. Bei den Untersuchungen zu den Stickstoff- und Phosphorgehalten konnten Korrelationsmuster zum Auftreten von Kennarten der jeweiligen Biotoptypen nach dem Kartierschlüssel von BREUNIG ET AL. (2009) beobachtet werden. Darüber hinaus wurde ein Trend zur Abnahme von gefährdeten Rote-Liste- Arten bei steigenden P-Gehalten beobachtet. Anhand der Untersuchungsergebnisse wurden Maßnahmen zum Erhalt und zur Wiederherstellung einer artenreichen Vegetation ausgearbeitet. Erhaltungsdüngungen scheinen sich als kontraproduktiv zu erweisen. Zunächst sollten Änderungen der Pflege der Flächen erfolgen. Über eine Wiedereinführung einer ökologischen Wiesenwässerung kann erst nach Untersuchungen zu den Grundwasserständen im Gebiet entschieden werden